Manche Männer finden es unangenehm und peinlich, die Prostata untersuchen lassen zu müssen. Die Untersuchung ist in aller Regel nicht schmerzhaft. Die Untersuchung kann ohne Apparatur von jedem Facharzt oder jeder Fachärztin für Urologie durchgeführt werden. Der Patient wird nicht belästigt und die Kosten halten sich in Grenzen. Die DRU (digitale rektale Untersuchung) ist eine Tastuntersuchung. Im Rahmen dieser Untersuchung wird vom untersuchenden Arzt bzw. Ärztin abgeklärt, ob der Analkanal in Ordnung ist. Ob keine Knoten vorhanden sind oder ob Risse in der Schleimhaut vorhanden sind. Die Schließmuskel-Spannung wird ebenfalls kontrolliert. Der Mastdarm (das Rektum) wird bei dieser Untersuchung auch abgetastet. Es wird festgestellt, ob Knoten vorhanden sind oder Blutungen vorliegen. Es wird auch darauf geachtet, ob die Darmwand oberhalb der Prostata beweglich und verschiebbar ist. Bei der Abtastung der Prostata wird die Größe und Form der Drüse festgestellt und ein möglicher Druckschmerz ertastet.
Die Prostata untersuchen lassen, ist ein Teil der Krebsvorsorge. Ist die Prostata vergrößert, kann das ein Hinweis auf das gutartige Prostatasyndrom (BPS) sein. Diese Krankheit verursacht Beschwerden beim Harnabfluss und ist bei älteren Männern sehr häufig. Diese Beschwerden können entweder mit Medikamenten behandelt oder mit einer Operation beseitigt werden. Ergibt die digitale rektale Untersuchung (DRU) eine Vergrößerung der Prostata, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Krebserkrankung vorliegt ca. 28 %. Man spricht von einem positiven prädiktiver Wert, der bei 20-36 % liegt. Eine Probeentnahme (Prostatabiopsie) gibt genaueren Aufschluss und wird daher empfohlen. Ist die Probe negativ, ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine Krebserkrankung vorliegt zwischen 98 und 99 %. Die Prostata untersuchen lassen wird allen Männern ab dem 45 Lebensjahr in regelmäßigen Abständen empfohlen. Gibt es in der Familie Fälle von Prostatakrebs (Vater oder Bruder) sollte die Untersuchung bereits ab dem 40igsten Lebensjahr durchgeführt werden. Sie haben ein doppeltes Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, als Männer in deren Familie keine Fälle aufgetreten sind.
Experten sind sich einig, dass eine DRU Prostatakrebs weder eindeutig nachweisen kann, aber auch nicht zu 100 % ausschließen kann. Als Ergänzung sollte unbedingt der PSA Wert ermittelt werden. Das Ziel beider Maßnahmen, einerseits digitale rektale Untersuchung und andererseits der Bestimmung des PSA Wertes, ist es, jene Fälle zu erkennen, bei denen ein lokal begrenzter, rasch wachsender Tumor vorliegt. Die Diagnose ist deshalb nicht ganz einfach, weil bei den betroffenen Männern in der Regel keine Beschwerden vorliegen.
Im Unterschied zu Frauen nehmen Männer das von den Krankenkassen getragene individuelle Früherkennungsprogramm viel seltener in Anspruch. Jeder Mann hat ab dem 45. Lebensjahr einen gesetzlichen Anspruch, sowohl auf eine digitale rektale Untersuchung, als auch auf eine Feststellung des PSA-Wertes.
Weitere Informationen zum Thema Prostata untersuchen lassen finden Sie auf Webseiten wie z. B. von der Radiologie Dr. Göller und Kollegen.
